Kommunikation als Schlüsselfunktion in Scrum

Um als Methode im agilen Projektmanagement zum Erfolg zu führen, muss auch bei Scrum die Kommunikation im Projektteam funktionieren. Da die Kommunikation aber immer eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Projekterfolg ist, mag das zunächst trivial klingen. Doch letztlich geht es im Fall von Scrum als agiler Methode jedoch um nichts Geringeres als die Etablierung einer neuen Kommunikationskultur. Im Kern kommt diese einer Abkehr von der traditionellen Top-down-Kommunikation in Projekten gleich, denn ohne entsprechenden Change-Prozess im Unternehmen „greift" Scrum nicht.

Kommunikation in Scrum ist kleinteiliger und effizienter

Dieses notwendige Umdenken ist einerseits dem Wegfall des klassischen Projektmanagers geschuldet, an dessen Stelle nun die drei Scrum-Rollen Scrum Master, Product Owner und Entwicklungsteam mit jeweils autarken Management-Funktionen treten. Auf Ebene des Projektteams betrachtet, wird die Kommunikation in Scrum dadurch insgesamt kleinteiliger und effizienter. Andererseits erfordert die für das agile Projektmanagement charakteristische konsequente Orientierung am Markt und an den Anwenderbedürfnissen aber auch den regelmäßigen Austausch mit externen Stakeholdern.

In Summe ist Scrum also eine vergleichsweise kommunikationsintensive, stark feedbackabhängige Entwicklungsmethode. Doch ohne den „erhöhten" Kommunikationsaufwand wäre Agilität im Sinne einer Feinjustierung der im Product Backlog umrissenen Produkt-Vision überhaupt nicht möglich. Insofern kommt den einzelnen, auf den unterschiedlichen Projektebenen stattfindenden kommunikativen Prozessen in Scrum eine Schlüsselrolle zu, und es zählt zu den Aufgaben des Scrum Masters, hierfür eine geeignete Infrastruktur sicherzustellen. Zudem fungiert dieser während der Scrum-Meetings als Moderator. Er stellt also die Weichen für die direkte und zielgerichtete Kommunikation der Projektbeteiligten untereinander und baut etwaige Hindernisse ab.

Die kommunikativen Aufgaben des Product Owners

Demgegenüber besteht die wohl wichtigste Kommunikationsaufgabe des Product Owners darin, kritisch zu prüfen, ob die in den User Storys formulierten Anwenderanforderungen am Ende der Sprints zu 100 Prozent erfüllt wurden. Sprich: Er vertritt aktiv die anwenderseitigen Interessen am Produkt und entscheidet, ob die Entwicklungszyklen tatsächlich ihre jeweils anvisierten Ziele erreicht haben. Ist dies nicht der Fall, so kann er ein Veto einlegen.

Um ständig up-to-date zu sein und seine Funktion erfüllen zu können, ist also ein kontinuierlicher Dialog zwischen Product Owner und Stakeholdern erforderlich. Nur so ist er überhaupt in der Lage, später im direkten Austausch mit dem Entwicklungsteam (und ggf. ausgewählten Stakeholdern) für ein alle Anwenderanforderungen berücksichtigendes Product Backlog zu sorgen sowie über die korrekte Erfüllung derselben zu wachen. Insgesamt übernimmt der Product Owner in Scrum damit unterschiedliche kommunikative Aufgaben.

Hierarchiefreie Kommunikation während der Sprints

Eine weitere Besonderheit in Scrum ist die Kommunikation im Entwicklungsteam während der Sprints: Interdisziplinär und mit striktem Fokus auf die im Sprint Backlog hinterlegten Aufgaben zusammengestellt, gehen Kooperation und Kommunikation dort idealerweise völlig hierarchiefrei vonstatten. Die Fähigkeit zur Selbstorganisation sowie kommunikative Kompetenz sind an dieser Stelle die entscheidenden Stichworte.

Oft erfolgt die sprintinterne Kommunikation per Social Media, also auf möglichst kurzem und relativ „formlosem" Wege. Maßgeschneiderte Enterprise-Lösungen stellen mittlerweile auch intranetbasierte und entsprechend datensichere Tools und Apps zur Verfügung.

Statt also im Zweifelsfall über einen übergeordneten Projektmanager oder Projektleiter miteinander kommunizieren zu müssen (und schlimmstenfalls kostbare Zeit zu verlieren), tauschen sich die Projektmitarbeiter im Scrum-Entwicklungsteam auf direktem Wege miteinander aus. Dadurch wird nicht zuletzt auch das Risiko inhaltlicher Reibungsverluste minimiert.

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